Geschichte

München erfuhr im 19. Jahrhundert durch drei Straßenzüge eine neue Gliederung: Nachdem bereits die Brienner Straße eine Verbindung nach Westen und die Ludwigstraße den Anschluß nach Norden geschaffen hatten, entstand ab ca. 1855 die Maximilianstraße als dritte, nach Osten ausgerichtete Prachtstraße. Ihr Bauherr und Namensgeber war König Maximilian II. (1848-1864), der Sohn des berühmten Ludwig I. Bereits als Kronprinz hatte Maximilian Pläne für eine städtebauliche Anbindung des Isarviertels an das Zentrum gehegt. Doch zunächst mußten die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden: Der Flußlauf wurde reguliert und der sumpfige Boden aufwendig fundamentiert.
Für das Erscheinungsbild seines Prachtboulevards wünschte sich Maximilian einen neuen, zeitgemäßen und doch national orientierten Stil, über dessen Entwicklung er sich in angeregten Briefwechseln mit Architekten (darunter auch Karl F. Schinkel) austauschte. Schließlich lud die Königliche Akademie der Bildenden Künste 1850 zu einem Ideenwettbewerb für den Bau einer "Bildungs- und Unterrichtsanstalt", das heutige Maximilianeum, ein. Obgleich der Berliner Oberbaurat Wilhelm Stier daraus als offizieller Sieger hervorging, bekam letztlich Georg Friedrich Christian Bürklein den Auftrag für Bau und Planung des gesamten neuen Straßenzugs. Bürklein, ein Schüler Friedrich v. Gärtners, hatte zuvor bereits den heute verlorenen Münchner Hauptbahnhof (in neuromanischem Stil) geschaffen.
Er setzte die von Maximilian erträumte Stilmischung aus gotischen und renaissancehaften Elementen (verbunden mit der modernen Skelettbauweise des 19. Jahrhunderts) in die Realität um, so daß seine Bauten unter der Bezeichnung "Bürklein-" bzw. "Maximiliansstil" in die Münchener Kunstgeschichte eingingen.

MAXIMILIANSSTRASSE