Geschichte

Ursprünglich befand sich das Münchner Rathaus in einem Gebäudekomplex zu beiden Seiten des östlich des Marienplatzes stehenden Ratsturms. 1460 waren Turm und Gebäude durch einen Blitzschlag stark beschädigt worden, so daß man sich entschied, Turm und nördlichen Gebäudetrakt neu zu bauen.
Dieser Bau mit seinen hoch ansteigenden Treppengiebeln und den Spitztürmchen wurde zeitgleich mit der Münchner Frauenkirche zwischen 1470 und 1480 von Jörg von Halspach in spätgotischem Stil errichtet.
Im Erdgeschoß wurden damals ein Stadtgefängnis und ein von allen Bäckern der Stadt bedientes Brothaus eingerichtet.
Darüber entstand ein großer Fest- und Tanzsaal, der zu den überzeugendsten Leistungen der Münchner Gotik zählt. Der Saal wird noch heute vielfältig genutzt. Im Laufe der Zeit erfuhren Rathaus wie Turm mannigfaltige Stilveränderungen bis zu einer Regotisierung im 19. Jahrhundert.
Im 2. Weltkrieg wurden alle Bauteile weitestgehend zerstört. Im Gegensatz zum nördlichen Trakt, den man heute als das "Alte Rathaus" bezeichnet, wurde der Teil südlich des Turms nicht wieder aufgebaut. Der Turm selbst entstand 1972-1974 neu. Die Durchfahrten unter dem Alten Rathaus gehen auf das 19. und 20. Jahrhundert zurück. 1877 wurde zunächst die südliche Durchfahrt unter dem Tanzsaal geschaffen. Dabei mußten der Pranger, das Brothaus sowie die in den Festsaal hinauf führende "Himmelsleiter" (eine Treppe ohne Absatz und Wendung) weichen. 1934/35 folgte der nördliche Durchbruch.
In den Mittelachsen der Giebel sind auf der Westseite ein Standbild Kaiser Ludwigs des Bayern, der München im 14. Jh. zur Hauptstadt des Reiches gemacht hat, und auf der Ostseite das von Heinrich dem Löwen, dem Stadtgründer, angebracht.

DAS ALTE RATHAUS