Gesamtanlage

Wer sich einen Eindruck von der Geamtanlage der Maximilianstraße verschaffen möchte, der sollte seinen Gang am Max-Joseph-Platz beginnen: Hier, zwischen dem Königsbau der Residenz, dem Nationaltheater und dem Denkmal für Max I. Joseph (den ersten König Bayerns) beginnt der Boulevard, der heute eines der exklusivsten Geschäfts- und Galerieviertel der Stadt ist.
Während man stets das auf den Isarauen thronende Maximilianeum vor Augen hat, passiert man rechts zunächst die auffälligen Spitzbogen-Arkaden der sog. "Alten Münze" (heutiges Landesamt für Denkmalpflege), dessen Grundanlage bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Marstall und Kunstkammer entstand. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt das berühmte Hotel Vier Jahreszeiten.
Etwa hundert Meter später durchbricht seit den Sechziger Jahren der Altstadtring als viel befahrene Verkehrsader leider die architektonische Geschlossenheit der Maximilianstraße.
Die nun links und rechts folgenden Gebäude der Regierung von Oberbayern und des Völkerkundemuseums stellen die wichtigsten Beispiele des damals neuen maximilianischen Stils dar und schaffen gemeinsam mit dem Hotel Vier Jahreszeiten dennoch eine große Einheitlichkeit im Erscheinungsbild des Straßenzugs.
Auf Höhe der Thierschstraße verbreitert sich der Straßenverlauf anschließend zu einem kleinen Platz, der dem ursprünglichen Standverschönerungsplan (1851) zufolge ein den Pariser Champs-Elysées ähnliches Forum bilden sollte. Von diesen Plänen zeugen heute lediglich noch einige Rasenflächen, vier Bronzedenkmäler und das in der Mitte des Platzes von Zumbusch (1872) errichtete Denkmal zu Ehren des geistigen Vaters der neuen östlichen Hauptachse Münchens: Das "Maxmonument" zeigt Maximilian II. umgeben von den vier allegorischen Herrschertugenden und läßt den überlebensgroßen König von hohem Podest auf sein Werk blicken. In seinem Rücken erhebt sich schließlich hinter der nach ihm benannten Isarbrücke das Maximilianeum als Zielpunkt der Straße.
Ganz im Gegensatz zur strengen Architektur der Ludwigstraße plante Maximilian seinen Boulevard von Anfang an als belebtes Geschäftsviertel, als ein bürgerliches "Kommunikationsforum": Unter seinen Arkaden und in seiner neuromantischen Atmosphäre sollten die Menschen Geschäfte machen, sich treffen und wohlfühlen, ganz so, wie es noch heute der Fall ist.

MAXIMILIANSSTRASSE