Maximilianeum
Eine Bildungs- und Unterrichtsanstalt für besonders
begabte bayerische Universitätsstudenten sollte auf dem östlichen
Hochufer der Isar entstehen und den krönenden Abschluß der Prachtstraße
Maximilians bilden. Seit 1949 ist das Maximilianeum Sitz des Bayerischen Landtags
und des Bayerischen Senats.
Bereits 1851 legte Bürklein die ersten Pläne für den repräsentativen
Bau vor, dessen Entstehungszeit die aller übrigen Gebäude der Maximilianstraße
übertraf: Siebzehn Jahre lang wurde an der Fertigstellung des zweigeschossigen,
extrem langgestreckten Baukörpers gearbeitet. Das Erdgeschoß des
Mitteltraktes und der beiden Seitenflügel ist durchgehend mit Arkaden
aufgelockert. Die starke Horizontale wird auch hier wieder durch die Betonung
einer vertikal gerichteten Baugliederung ausgeglichen: Besonders im Mitteltrakt
stärken Pilasterordnungen im Erdgeschoß sowie Rund- und Halbsäulen
im Obergeschoß den Zug nach oben. Auch die figurenbekrönten Mittel-
und Seitenrisalite tragen zu dieser Wirkung bei. Rechts und links der Seitenflügel
bilden schließlich dreigeschossige Ecktürme einen optischen Abschluß
des herrschaftlich anmutenden Komplexes.
Das Attikageschoß war ursprünglich mit Gemälden Karl von Pilotys
verziert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese jedoch durch Mosaiken
ersetzt.
Das Innere des Maximilianeums bietet dagegen noch zahlreiche Gelegenheiten,
sich Beispiele des ursprünglichen Dekors vor Augen zu führen: Der
Plenar- und der sog. Steinsaal sind mit Gemälden von Wilhelm von Kaulbach
("Seeschlacht von Salamis") und seinem Neffen Friedrich August ("Kaiserkrönung
Karls des Großen") ausgestattet.
Bei einem Rundgang durch die Maximilianstraße lohnt sich ein kleiner
Abstecher zum Maximilianeum in jedem Fall. Und der kleine Anstieg auf das
Isarufer bietet noch einen zweiten Anreiz: Von hier sind es nur noch wenige
Meter zum nächsten Münchener "Highlight", der Stuckvilla.