Seminargebäude der Ludwig-Maximilians-Universität
"Ehemaliges Haus des Deutschen Rechts"
Autorin: Christine Maria Bruckmeier

Ehemalige und heutige Gebäudefunktionen

Der Bau an der Ludwigstraße 28 von Eduard Oswald Bieber, das ehemalige "Haus des Deutschen Rechts", entstand im Zuge von nationalsozialistischen "Neugestaltungsprogrammen für die deutschen Gauhauptstädte". München, die "Hauptstadt der Bewegung", sollte nach dem Berliner Modell von Albert Speer ein zentrales Ost-West-Achsenkreuz mit Prachtstraße erhalten. Hierzu war die Ludwigstraße, die sich gut zu Massenkundgebungen und Aufmärschen eignete, vorgesehen. Heute beherbergt der zur Ludwig-Maximilians-Universität gehörige Bau eine wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek, sowie Seminar- und Verwaltungsräume der volkswirtschaftlichen Fakultät.

Baugeschichte

Die Planung für das "Haus des Deutschen Rechts" begann 1936, zu einem Zeitpunkt, als München in Hitlers Architekturplanung aufgrund der Vormachtstellung der Reichshauptstadt Berlin schon keine führende Rolle mehr spielte. Von dem ursprünglich geplanten Baukomplex mit einem zweiten Flügel an der Schackstraße sowie einer Veränderung des von Friedrich von Gärtner 1835-40 geschaffenen Max-Joseph-Stiftes wurde nur der Komplex an der Ludwigstraße ausgeführt, da mit Kriegsausbruch 1939 jegliche Baumaßnahmen eingestellt werden mußten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Obergeschoß größtenteils zerstört, nach 1945 aber wieder in unveränderter Form aufgebaut und der LMU übergeben. 1977 erfolgte im Hof ein Erweiterungsbau für Volkswirte und Juristen, wobei der Ursprungszustand der Schauseite an der Ludwigstraße erhalten blieb.