Baugeschichte

Die Alte Pinakothek ist der älteste und gleichzeitig wohl auch bekannteste Part des zukünftigen Trios aus Alter und Neuer Pinakothek sowie der Pinakothek der Moderne.
Das weltweit renommierte Museum war nach der Glyptothek am Königsplatz der zweite Museumsbau der Stadt, den Ludwig I. 1826-1836 auf dem damals noch freien Feld weit außerhalb des Stadtkerns errichten ließ. Der neue Bau sollte das alte Galeriegebäude am Hofgarten ablösen, welches die stetig wachsenden Bestände der königlichen Sammlung nicht länger zu fassen vermochte. Dabei gab sich der kunstbegeisterte Ludwig nicht mit Mittelmaß zufrieden: Die Alte Pinakothek wurde mit einer Länge von 137 Metern zum größten Galeriebau der damaligen Zeit.
Die Bauentwürfe stammen von Leo von Klenze und dürfen insofern mit dem Attribut "klassizistisch" beschrieben werden, als sich Klenze dabei an architektonischen Vorbildern aus Antike und vor allem italienischer Renaissance orientierte.
Die Namensgebung "Pinakothek" (griechisch ‚pinakes' Täfelchen/Gemälde und ‚théké' Aufbewahrungsort) rekurriert auf die Pinakothek in den Propyläen der Akropolis von Athen, welche in der Antike gemalte Weihgaben beherbergt hatten.
"Warum etwas vertuschen! Die Leute sollen sehen, daß die Pinakothek ihre Geschichte hat und daß auch ihr der Krieg nicht erspart geblieben ist."
Während des Zweiten Weltkriegs trug das Gebäude schwerste Beschädigungen davon. Sieben Jahre nach Kriegsende wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, aber erst 1957 konnte die Sammlung erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dabei wurde das gesamte Treppenhaus - das vorher im östlichen Seitenflügel untergebracht war - in den hinteren Teil des Gebäudes verlegt, so daß der heutige Besucher eine von zwei symmetrisch angelegten und fast unendlich wirkenden Treppenschluchten überwinden muß, um in die Sammlung zu gelangen. Die Rekonstruktion lag in den Händen Hans Döllgasts, welcher sich zum Ziel gesetzt hatte, den ursprünglichen Bau Klenzes zwar wiederherzustellen, dabei aber die schweren Kriegsschäden sichtbar zu lassen. So sollen noch heute sichtbare Bombenbeschädigungen der Ziegelfassade ein vorsichtiges Mahnmal der Geschichte sein
In diesem Sinne berücksichtigte auch eine Sanierung in den Achtziger Jahren nicht nur die Erhaltung der Klenze-Fassaden, sondern auch die Ideen Döllgasts als ein Dokument der Nachkriegszeit.

ALTE PINAKOTHEK