Ursprünglich war der beeindruckende Bau an der Westseite
des Königsplatzes 1817 als Stadttor der neuen Kulturmetropole München
geplant. Doch da die Arbeiten zum Bau der Propyläen erst dreißig
Jahre später (1848-62) in Angriff genommen wurden, war die Stadt bereits
über diese Grenze hinausgewachsen, so daß es Kritik aus der Münchner
Bevölkerung hagelte an diesem scheinbar zwecklosen Prunkbau, dem letzten
Beispiel klassizistischer Architektur in München.
Die beiden schweren, blockhaften Türme werden auch hier verbunden durch
einen tempelähnlichen Mittelteil. Jeder der drei kubischen Blöcke
bot damals einen Durchgang auf Straßenniveau. Heute führt jedoch
- aus konservatorischen wie verkehrstechnischen Gründen - die Straße
um die Propyläen herum.
Indem der Bau direkten Bezug auf die Propyläen der Athener Akropolis
nimmt, symbolisiert er Ludwigs Bewunderung antiker Architektur, aber auch
dessen persönliche Verbindung zu Griechenland, welches gerade von türkischer
Herrschaft befreit war und durch Ludwigs Sohn Otto regiert wurde.