Fassade
Die Wirkung des Gebäudes
wird bestimmt von seinem mächtigen, langgestreckten Baukörper, der
an den Seiten von jeweils einem kurzen Seitenflügel flankiert wird. Mit
einer Länge von 137 Metern und einer Breite von knapp 40 Metern strahlt
die Architektur der Alten Pinakothek eine beeindruckende Größe
aus, die durch die weitläufigen Grünflächen vor beiden Längsseiten
noch gesteigert wird.
Der zweigeschossige Bau wird horizontal durch zwei Reihen Rundbogenfenster
gegliedert: An der als Hauptansicht gedachten Südfassade ist das Obergeschoß,
welches den größten Teil der Sammlung beherbergt, durch die Größe
seiner Fenster und durch ionische Säulenordungen besonders herausgehoben.
Hinter diesen Fenstern befanden und befinden sich jedoch keine Galerieräume.
Ursprünglich konnte man hier durch eine Loggia flanieren, die nach Wunsch
des Königs von Peter Cornelius als "Gang der Kunstgeschichte"
ausgemalt wurden - heute geben die Fenster dem Treppenhaus Licht. Die zur
Nordseite - der heutigen Eingangsseite - hin liegenden Kabinette erhalten
Licht durch kleinere Rundbogenfenster.
Doch nicht nur dadurch verschmelzen in Klenzes Bau Innenraumanlage und Fassadengestaltung:
Die in der Mitte des Baus liegenden Hauptsäle, welche ihr Licht von oben
erhalten, sind erheblich höher, so daß ihre Bedeutung bereits von
außen erkennbar ist.
Vor allem die Südfront läßt die Kriegszerstörungen des
Gebäudes sichtbar: Das große, trichterförmige Loch, das die
Bomben hier hinterlassen haben, hat Döllgast beim Wiederaufbau mit helleren
Ziegeln gefüllt. Die Säulenordnungen fehlen in diesem Bereich und
sind gar durch nüchterne Eisenstreben ersetzt!
Ebenfalls nicht rekonstruiert wurden 24 ehemals oberhalb der Balustrade befindliche
Skulpturen berühmter Maler aus der Hand Ludwig Schwanthalers.
Die Seitenflügel bilden rechts und links des
klassizistischen Baukubus einen harmonischen, von Giebeln bekrönten Abschluß.