Baubeschreibung
Der Lichthof besteht aus zwei Teilen: An den Gärtner'schen
Bau schließt sich ein mehrläufiges Treppenhaus an, das im ersten
Stock zusammen mit dem ersten Uni-Gebäude die "Ehrenhalle"
bildet. An dieses Treppenhaus fügt sich der dreigeschossige Lichthof
an, an den wiederum das Auditorium Maximum grenzt. Die Treppenführung
übernahm Bestelmeyer aus dem Vorgängerbau Gärtners. Von dem
trapezförmig gestalteten Treppenpodest führt eine vierte Treppe
in den eigentlichen Lichthof. Das untere Geschoß besteht aus einer von
quadratischen Pfeilern gebildeten Kolonnade. Über dieser steht im ersten
Geschoß eine durch Rundpfeiler getragene Arkatur, die sich im zweiten
Obergeschoß zu einer einfachen Brüstung reduziert. Nach oben wird
der Lichthof von vier kassettierten Tonnengewölben abgeschlossen, die
sich in einer Hängekuppel optisch durchdringen. In deren Mitte befindet
sich das ovale Oberlicht. Vor die Front, die an das Auditorium Maximum anschließt,
ist ein offenes Treppenhaus gestellt. Dieses erschließt die Obergeschosse
und den Zugang zum Auditorium Maximum.
Hieraus ergibt sich auch die Funktion des Lichthofes. Er dient für das
Gebäude als zentraler Verteiler und ermöglicht für die angrenzenden
Räume Beleuchtung und Belüftung. In der Formensprache greift Bestelmeyer
auf den Vorgängerbau Gärtners zurück. Besonders in der Gestaltung
des ersten Stocks wird dies deutlich: Er übernimmt die Rundbogenform
des Vorgängers, in den Kapitellen variiert er Gärtners Vorbilder.
Nach klassischem Vorbild ergänzt er die Rundbogenform im Untergeschoß
durch eine Kolonnade. Auch die Farbgestaltung unterstützt den Höhendrang:
Während im Untergeschoß noch düstere grau-blau-braune Marmortöne
vorherrschen, ist der erste Stock mit hellem Beige verputzt. Die Kuppel, in
deren Mitte das Lichtauge thront, ist ganz in weiß gehalten.