Im Innenraum wir die Konzeption des Baus als eine Saalkirche
mit Abseiten deutlich, deren Höhenwirkung durch einen auffällig
hohen Obergaden und die steile Tambourkuppel verstärkt wird.
Die Wände und die tonnengewölbte Decke des gewaltigen Innenraums
sind vollkommen in weiß gehalten. Dennoch fehlt es nicht an Pracht.
Im Gegenteil: Die aufwendigen Stukkaturen werden durch die weiße Farbe
in den Bereich des Immateriellen und Transzendentalen erhoben. Dieser Eindruck
wird durch eine ausgeklügelte Beleuchtung gesteigert. Das Licht fällt
fast nur von oben ein und betont dadurch die enorme Höhe des Kirchenraumes
und verstärkt den Eindruck, die weißen Wände würden sich
nach oben fast bis zur Schwerelosigkeit auflösen. Die kolossalen Halbsäulen
an den Seitenwänden des Langhauses werden von Kompositkapitellen bekrönt,
deren Form sich ähnlich wie die reichen Stuckdekorationen an Wand und
Decke an italienischen Vorbildern orientiert. Deutlich wird hier der Unterschied
dieser fast vollplastischen, die Architekturgliederung betonenden Ornamentik
im Vergleich zur zurückgenommenen Dekoration der hundert Jahre später
entstandenen Fassade. Der Stuck des Innenraums wurde 1674 von den Meistern
Wolfgang Leutner und Giovanni Niccolo Perti geschaffen. Die großen Putti
über den seitlichen Arkadenbögen bedeuten dem Besucher mit ihren
Gesten, sich angemessen zu verhalten, d.h. zu schweigen und die nötige
Demut zu zeigen.