Innenraum

Der Anspruch der katholischen Kirche während der Gegenreformation wird auch in der Anlage des Innenraums von St. Michael deutlich:
Die Bögen der kurzen Querarme und der Seitenkapellen wirken wie Anspielungen auf römische Triumphbogenarchitektur. Getragen wird das riesige Langhaus von einem mächtigen Tonnengewölbe, so daß der Besucher allein durch die Ausmaße des Kirchenraums überwältigt wird.
Erstmals bestimmen Seitenkapellen und Seitenschiffe den Raumeindruck nicht mehr mit und so ist anzunehmen, daß der riesige, ungeteilte Kirchenraum auf den damaligen Betrachter noch um ein Vielfaches beeindruckender gewirkt haben muß, als er es heute tut.
Die Wand ist durch kannelierte Pilaster gegliedert und wird durch die Seitenkapellen durchbrochen, die unter anderem zwei Gemälde Peter Candids beherbergen: das „Martyrium der hl. Ursula" sowie das „Martyrium des hl. Andreas".
Der 1590 entstandene, bereits sehr barock anmutende Hochaltar basiert auf einem Entwurf Friedrich Sustris', wurde aber von Wendel Dietrich ausgeführt und ist wie die Fassade ganz auf die Darstellung des hl. Michael ausgerichtet.
Unter dem Chor befindet sich eine Fürstengruft mit Gräbern der Wittelsbacher, aber auch Maximilians I. und des Märchenkönigs Ludwigs II.
Die ursprünglich überaus reiche Stuckdekoration des Innenraums wurde im Zweiten Weltkrieg leider fast völlig zerstört.

ST. MICHAEL