Fassade
Erst im Jahr 1968 wurde die
Fassade der Klosterkirche vollständig wiederaufgebaut, nachdem man bereits
Ende der vierziger Jahre die nur noch fragmentarisch erhaltene neuromanische
Fassade August Voits abgetragen hatte. Unter Verwendung von Zeichnungen des
19. Jahrhunderts wurde nun versucht, den Ursprungszustand wiederherzustellen.
Die Fassade ist nahtlos in den Komplex der sie umgebenden Klostergebäude
der Franziskaner eingebunden, jedoch farblich von deren Erscheinungsbild abgesetzt.
Die gesamte Kirchenfront springt dabei zusätzlich risalitartig hervor.
Sie erfährt eine vertikale Gliderung durch vier breite Kolossalpilaster,
welche drei mittlere Achsen entstehen lassen. In der oberen Zone tragen diese
Pilaster ein Attikageschoß.
Die etwas breitere Mittelachse wird dabei durch eine besondere Formensprache
betont:
Verschiedene Kreisformen leiten den Blick vom Rundbogenportal über ein
segmentbogenförmiges Architravband und ein ovales Fenster bis hin zu
einem verspielten Ziergiebel mit Figurennische. Dabei wird sogar das durchgehende
Gesims unterbrochen und so ein harmonischer Ausgleich von Horizontale und
Vertikale geschaffen.
Diese Atmosphäre von Harmonie und Schlichtheit der Architektur prägt
den Charakter des Vorplatzes. Erst der Innenraum wird diese Einfachheit durch
seine verspielt-ornamentalen, dabei aber nicht überladen wirkenden Formen
ablösen.