Die Außengestaltung
Horizontal ist das Gebäude durch Gurtgesimse in
drei Geschosse unterteilt: Einen durch rauhen Putz und Längsrillen gekennzeichneten
Sockel, ein zweistöckiges Haupt- und ein Mezzaningeschoß, das beim
Mittelpavillon zugunsten eines erhöhten Sockels entfällt. Während
der zentrale Risalit vertikal von vier hinterlegten Lisenen gegliedert wird,
sind, der "ernsten Bauaufgabe" entsprechend, an den Eckpavillons
nur dreifache, rechteckige Wandrücksprünge, am Verbindungsbau nur
noch schwache Putzgrate zu finden. Mit dem Portalvorbau, dem breiten, durch
einen ornamentierten Rundbogen nobilitierten Fenster und dem Dreiecksgiebel
liegen die höchste Konzentration der Dekoration und damit das optische
Gewicht auf der Mittelachse.
Architektonische Veränderungen
Alle Flügelbauten sind nicht im ursprünglichen
Zustand erhalten. Der östliche wurde schon 1927 aufgestockt und ein Teil
des mittleren 1985 abgerissen; die Westfassade verbirgt heute einen zwischen
1989 und 1992 errichteten modernen Bau.
Historische Würdigung
Littmann wählte für
den neuen Typus einer psychiatrischen Klinik die würdevolle Form der
barocken Schloßanlage. Auch die verwendete Formensprache ist zumindest
im Risalit barock historisierend und damit der Architektur Münchens jener
Zeit entsprechend. Allerdings verleiht die zurückhaltende Gestaltung
dem Bau einen strengen und nüchternen Habitus der Gesamterscheinung.
Eng mit dem Haus verbunden bleibt der Name Emil Kraepelin, von 1903-22 Direktor
der Klinik, der als einer der Begründer der Psychiatrie als klinischer
wie wissenschaftlicher Disziplin gilt.