Der Architekt

Leonhard Romeis (1854-1904) war Schüler und späterer Professor an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München. Durch ein Stipendium bereiste er Florenz, Rom und andere italienische Städte und kam so mit der Renaissancekunst Italiens in Berührung. Als Architekt entwarf er zahlreiche Villen und Wohnhäuser, darunter auch Häuser in der Richard-Wagner-Straße. Sein größtes Projekt aber war die Erbauung der katholischen Kirche St. Benno in der Loristraße.

Baubeschreibung

Die ehemalige Kunstgewerbeschule wurde in einem charakteristischen Neo-Renaissancestil erbaut, wobei zahlreiche barocke Dekorationselemente das Gebäude zieren. Das Kernstück des Baus besteht aus Sockelgeschoß, Erdgeschoß und drei Stockwerken, von denen das oberste fensterlos und mit einem Glasdach gedeckt ist. Dem Aufbau nach erinnert das Bauwerk an Palastbauten der italienischen Renaissance. Dominiert wird die südliche Schauseite durch einen viergeschossigen Mittelrisalit, der das Walmdach deutlich überragt. Im Zentrum liegt ein großes Bogenfenster, das sich über zwei Stockwerke erstreckt und als Binnenmotiv eine Säulenädikula aufweist. In den Zwickeln über dem Haupteingang befinden sich zwei weibliche Allegorien, die die Töpferei und das Weben, beides kunstgewerbliche Arbeiten, darstellen. Oberhalb des Risalits thront das bayerische Staatswappen.

Paläontologische Staatssammlung