Mariensäule
Die Mariensäule verdankt ihre Existenz einem Gelübde
des bayerischen Kurfürsten Maximilian I., der während der Schwedenbelagerung
im Dreißigjährigen Krieg versprach, eine Säule zu Ehren der
Muttergottes als der Patrona Bavariae zu errichten, falls die Städte
München und Landshut von den Kriegszerstörungen verschont blieben.
1637 wurde mit den Arbeiten begonnen, 1639 war das Monument mit seiner Umfassung
endgültig fertiggestellt. In der Mitte eines durch eine Balustrade abgegrenzten
Bezirks erhebt sich über einem Marmorsockel eine über 11 m hohe
monolithische, rote Marmorsäule mit korinthischem Kapitell. Auf ihr steht
die 2,15 m hohe vergoldete Bronzeplastik der Madonna auf der Mondsichel, mit
Zepter und Krone als himmlische Regentin ausgewiesen, das segnende Jesuskind
mit Reichsapfel auf dem linken Arm. Sie ist ein Werk Hubert Gerhards, das
bereits1593/94 für ein nichtvollendetes Stiftergrab Wilhelms V. und Renata
von Lothringens in der Michaelskirche geschaffen wurde. Von 1606-1620 stand
die Figur in der Frauenkirche. Die Heldenputten an den vier Ecken des neuen
Postaments (1638/40) bekämpfen Drache, Löwe, Basilisken und Schlange,
Allegorien für Hunger, Krieg, Pest und Ketzerei. Der Schöpfer der
Putten konnte bis heute nicht eindeutig bestimmt werden. In ihrer barocken
Bewegtheit bilden sie einen Kontrast zur erhabenen Ruhe der Madonnenfigur.
Die Originale wurden 1997 durch Kopien ersetzt und befinden sich heute im
Münchner Stadtmuseum.
Zur Zeit ihrer Errichtung unterstrich die Mariensäule die Katholizität
des bayerischen Landesherrn. Hier wurden Andachten abgehalten und die Bürger
knieten zum Gebet nieder. Seit Anfang des 19. Jh. ist die Säule der Nullpunkt
für die Kilometerzählung der von München ausgehenden Straßen.