Baugeschichte
Wie die Alte
Pinakothek entstand die Neue Pinakothek auf Geheiß des kunstliebenden
Königs Ludwig I. (1825-1848): Bereits als Kronprinz hatte dieser interessiert
und engagiert in die kulturpolitischen Belange der Stadt eingegriffen, indem
er etwa Leo von Klenze nach München berief, den Bau der Glyptothek veranlaßte
und Peter von Cornelius zum Direktor der Akademie machte.
„Erloschen war die höhere Malkunst, da entstand sie wieder, im
XIX. Jahrhundert, durch Teutsche“ – das waren Ludwigs Worte anläßlich
der Grundsteinlegung der Neuen Pinakothek: Besonders die nationale, zeitgenössische
Kunst, die er seit den 1830er Jahren aktiv sammelte, lag ihm also am Herzen.
Daraus entstand sein Plan für ein speziell aktueller, insbesondere bürgerlicher
Malerei gewidmetes Museum.
Nachdem Pläne Friedrich Gärtners zur Errichtung dieses Museums auf
dem Gasteig bereits zu Beginn der 1840er Jahre wieder verworfen worden waren,
wurde im Oktober 1846 der Grundstein auf dem neu erworbenen Grundstück
in direkter Nachbarschaft zur Alten Pinakothek gelegt. Grundlage war ein Entwurf
von August Voit, einem Schüler Gärtners. Sieben Jahre später
konnte der streng kubische, fast kahl wirkende Bau eröffnet werden.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Gebäude jedoch so schwere
Schäden, daß man sich zum Abriß und zu einem Neubau an selber
Stelle durchrang. Im Sommer 1975 wurde schließlich der Grundstein zum
heutigen, modernen Bau der Neuen Pinakothek gelegt, welcher von Branca entworfen
und im Jahr 1981 eröffnet wurde.
So hat die Alte Pinakothek Klenzes in direkter Nähe
ihr modernes Gegenstück erhalten. In Zukunft wird dieses nicht nur für
die Stadt, sondern auch international wichtige Pärchen durch die „Pinakothek
der Moderne“ zu einem Dreigestirn großer Museen im Herzen Münchens
erweitert.