Erst
mit der Renaissance sind die städtischen Paläste
zu einem zentralen Thema der europäischen Architektur
geworden. Für die Gestaltung der repräsentativen
Raumfolgen, der Vestibüle und Treppenaufgänge,
der Innenhöfe und vor allem der aufwendigen Fassaden
- darauf liegt der Schwerpunkt dieser Lektion - haben
die führenden Architekten bis in das 18. Jahrhundert
hinein immer wieder neue Lösungen entwickelt. Stadtpaläste
aus Renaissance und Barock haben daher auch heute noch
einen bestimmenden Anteil am Erscheinungsbild historischer
Städte.
Nicht nur die lange Entwicklungsgeschichte,
die verschiedenen Wünsche der Aufraggeber und deren
jeweiliger Rang haben zu dem variantenreichen und vielgestaltigen
Panorama des städtischen Palastbaus in Europa beigetragen.
Auch regionale oder lokale Besonderheiten haben sich
darin ausgeprägt. An italienischen Stadtpalästen
der Frührenaissance wie etwa in Florenz,
in Ferrara
oder in Venedig
läßt sich ermessen, wie unterschiedlich sich
der Palastbau selbst in einem enger gefaßten Bereich
präsentieren kann.
Einige wenige Städte
wie Rom, Paris oder Wien konnten allerdings einen überregionalen
und nachhaltigen Einfluß auf die Palastbaukunst
in Europa gewinnen.
|