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Rom
Palazzo Farnese
Fassade
Antonio da Sangallo d.J. und Michelangelo
ab 1516

 
   
     
 
 
 
 
 
Lektion V: Palastbau in Rom

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V / Kap. 5
 
 
 

5. Der Palazzo Farnese - ein Gegenpol zum Palazzo Caprini

Der Palazzo Caprini hat zwar in Rom und anderen italienischen Städten eine große Nachfolge gefunden, er blieb aber nicht ohne Konkurrenz. Noch größere Wirkung auf den römischen Palastbau erlangte der Palazzo Farnese, mit dem Kardinal Alessandro Farnese - der nachmalige Papst Paul III. - seinen ehrgeizigen Anspruch zum Ausdruck brachte. Das Projekt, das Antonio da Sangallo d. J. 1516/17 begann, wurde 1534 nochmals erweitert. Eine spätere Beteiligung Michelangelos (1546-49) führte zu wichtigen Veränderungen in den oberen Stockwerken.

Mit dem Außenbau schuf Sangallo einen Gegenpol zu den Palästen im Sinne Bramantes, denn es ging ihm nicht um die Unterscheidung von Sockelgeschoß und 'piano nobile', sondern um den Baukörper in seiner Gesamtheit, den großen Palastkubus. Die dreistöckige Anlage folgt dabei eher dem Palastbau in Florenz, die Wirkung der ungegliederten, glatten Wand hängt aber mit dem älteren Palazzo Venezia zusammen.
Wirkliche Vorbilder waren diese Bauten aber nicht. Sangallo schuf hier nicht weniger als ein kongeniales Äquivalent zu den Bauten der römischen Antike, er versuchte, deren Großartigkeit auf den modernen Palastbau zu übertragen, und damit schuf er für den städtischen Profanbau ein Paradigma der 'maniera grande' der römischen Hochrenaissance.


 
 

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