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  Marly
Königliche Lustschloßanlage
Ansicht der Hofseite
Stich von Perelle
o. J.
 

 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 3
 
 

3. Die Maison de plaisance - das französische Lusthaus im Zeitalter des Absolutismus

Mit dem Begriff 'Maison de plaisance', zu deutsch 'Lusthaus', werden allgemein barocke Landschlösser bezeichnet, die in Größe, Bautypus und Nutzung jedoch stark variieren können. Die Definitionen des 17. und 18. Jahrhunderts, wie die von Augustin-Charles Daviler, bestimmten sie daher auch nicht als einen in Grund- und Aufriß festgelegten, formalen Typus, sondern in Abhängigkeit ihrer Funktion.

Als temporärer ländlicher Rückzugsort der wohlhabenden Gesellschaft steht die Maison de plaisance zwar in der Folge anderer Villeggiaturen. Im Gegensatz zur Renaissance-Villa diente sie jedoch weniger ökonomischen Zwecken als vielmehr dem Vergnügen: darin unterscheidet sie sich auch von anderen ländlichen Bauaufgaben wie dem bäuerlichen Gutshof oder dem Schloß als adeligem Hauptwohnsitz.

Auf das 'plaisir' beschränkt, wurde sie gleichwohl zum Prestigeobjekt privilegierter Schichten, an dem Macht und Status des Besitzers innerhalb der absolutistisch-hierarchischen Gesellschaft anschaulich werden sollten, und hatte so auch eine repräsentative Aufgabe.

 

 
 
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