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  Pontecasale
Villa Garzoni
Luftaufnahme
Jacopo Sansovino
ab ca. 1540

 
Rekonstruktion der Villa dei Papiri als Sitz des J.P. Getty Museums in Malibu, Kalifornien
Blick vom Garten auf das Hauptgebäude
 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 1
 
 

1. La vita in villa -
die Tradition der neuzeitlichen Villeggiatura im Veneto

Der Ursprung des Wortes 'Villa' liegt im lateinischen 'vicus', Dorf, und bezeichnete in der Antike den Typus des Landhauses. Anfangs nur als einfaches Bauernhaus genutzt, diente die Villa später wohlhabenden Städtern zusätzlich als temporärer Aufenthaltsort zur Erholung vom Stadtleben und erhielt so repräsentativen Status. Während der Begriff zu Beginn der neuzeitlichen Entwicklung eng mit diesen Funktionen verbunden blieb, löste er sich am Ende davon und bezeichnet, bis heute, ein von einem reichen Bauherrn errichtetes, freistehendes Haus in Verbindung mit einer Gartenanlage.

Außer einem architektonischen Typus bezeichnet der Begriff 'Villa' seit der Antike das Ideal des einfachen, tugendhaften Landlebens im Kontrast zu dem exzessiven Leben in der Stadt. In diesem ideologischen Ansatz manifestiert sich ein entscheidender Unterschied zwischen der Villa und anderen ländlichen Bauaufgaben, wie dem Bauernhaus, dem Kastell oder dem Lustschloß.

Der Villenbau im Veneto des 16. Jahrhunderts, folgt sowohl in seinem Typus als auch in seiner Vorstellung des Villenlebens antikem Vorbild. Formal entwickelt die Villenarchitektur jedoch eine eigenständige Sprache, die zwar mit antiken Motiven arbeitet, diese aber in neuzeitlichem Sinne umdeutet.

 

 
 
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