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  Fratta Polésine
Villa Badoer
Ansicht Hofseite
Andrea Palladio
1556-1563

 

 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 2
 
 

Im Vergleich zu den frühen Villenbauten des Veneto, dürfte in der Betrachtung von Grund und Aufriß der palladianischen Villa klar geworden sein, mit welchen gestalterischen Mitteln der Architekt den herrschaftlichen Anspruch seiner Auftraggeber zeitgemäßen Ausdruck verlieh:

Die Übernahme antiken Formenguts spielt auf eine alte Tradition venezianischen Landbesitzes an, dessen Erneuerung im 16. Jahrhundert so legitimiert werden konnte.

Noch stärker wirkte die allerdings erst in der Renaissance geprägte Ordnungsvorstellung antiker Architektur. Palladio entwickelte daraus eine Hierarchie der Teile in Grund- und Aufriß, deren Spitze die 'sala' darstellte. Während im Inneren die Staffelung der Raumproportionen diese Hierarchie anschaulich macht, tritt sie am Außenbau durch die Beachtung der Rangfolge der Säulenordnungen, das Motiv der Tempelfront sowie verschiedene Höhenniveaus hervor. So sind die das Herrenhaus einfassenden Gebäude niedriger angelegt und mit der stämmig-einfachen dorischen Ordnung gebildet, während das erhöhte Herrenhaus durch die dem vornehmen Landhaus angemessene, schlank aufragende ionische Ordnung ausgezeichnet wird.

 

 
 
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