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Im Vergleich
zu den frühen Villenbauten des Veneto, dürfte in der Betrachtung
von Grund und Aufriß der palladianischen Villa klar geworden
sein, mit welchen gestalterischen Mitteln der Architekt den herrschaftlichen
Anspruch seiner Auftraggeber zeitgemäßen Ausdruck verlieh:
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Die
Übernahme antiken Formenguts spielt auf eine alte Tradition
venezianischen Landbesitzes an, dessen Erneuerung im 16. Jahrhundert
so legitimiert werden konnte.
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Noch
stärker wirkte die allerdings erst in der Renaissance geprägte
Ordnungsvorstellung antiker Architektur. Palladio entwickelte
daraus eine Hierarchie der Teile in Grund- und Aufriß,
deren Spitze die 'sala' darstellte. Während im Inneren
die Staffelung der Raumproportionen diese Hierarchie anschaulich
macht, tritt sie am Außenbau durch die Beachtung der Rangfolge
der Säulenordnungen, das Motiv der Tempelfront sowie verschiedene
Höhenniveaus hervor. So sind die das Herrenhaus einfassenden
Gebäude niedriger angelegt und mit der stämmig-einfachen
dorischen Ordnung gebildet, während das erhöhte Herrenhaus
durch die dem vornehmen Landhaus angemessene, schlank aufragende
ionische Ordnung ausgezeichnet wird. |
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