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  Italien im 15. Jahrhundert

 
 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 1
 
 

Die Orientierung zum Festland war zunächst rein politisch motiviert. Bis Anfang des 14. Jahrhunderts hatte Venedig sich vor allem auf den Ausbau von Handelsstützpunkten statt auf Gebietserweiterung konzentriert. Erst der zunehmende Verlust ihres Dominiums in Übersee veränderte diese Politik: nur der Schutz der Landverbindungen, die dem Handel und der Versorgung der Stadt dienten, konnten das Überleben der Seerepublik auf Dauer gewährleisten.

Die Landnahme Venedigs dauerte über ein Jahrhundert an. 1509 wendete sich das Blatt: nach dem Sieg der Liga von Cambrai, die sich unter kaiserlicher Führung gegen die Republik formiert hatte, verlor Venedig seine gesamten Gebiete. Erst 1516, im Frieden von Brüssel, wurden die zentralen Provinzen des Veneto, Treviso, Padua, Verona und Vicenza zurückgegeben. Statt Ausdehnung verfolgte die Republik von nun an die Stabilisierung ihrer festländischen Herrschaft.

Die neue venezianische Gesetzgebung entzog den Feudalherrn ihre Rechte und Privilegien und schuf ein Machtvakuum, das für die Städter einen Einstieg in die ländliche Politik bot. Nur so konnte die Befriedung der Terraferma gewährleistet werden, die eine breite Besiedelung des Landes ermöglichte.

 
 
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