|
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts bestätigte
sich die Richtigkeit der politischen Entscheidung in ihrer Konsequenz
für die Wirtschaft Venedigs. Die Entdeckung neuer Wasserwege
nach Indien und Amerika sowie die türkische Vorherrschaft im
östlichen Mittelmeer verursachten große Verluste im Seehandel,
der wichtigsten Haupteinnahmequelle der Stadt.
Mit dem Rückgang des Handels, der auch die Versorgung der Insel
immer kostspieliger machte, erkannte Venedig die ökonomische
Bedeutung ihrer weitgehend brachliegenden Ländereien auf der
Terraferma. Die Zuspitzung der finanziellen Situation um 1530/40
zwang den venezianischen Staat endgültig zum Wandel der bisherigen
Wirtschaftspolitik, der in der Folge zur Verlagerung der großen
Kapitalvermögen auf Landbesitz und Agrikultur führte.
Damit eine verstärkte wirtschaftliche Nutzung des Landes überhaupt
möglich wurde, mußte das Land nicht nur neu verteilt,
sondern in weiten Teilen auch urbar gemacht werden. Geleitet wurde
dieses Unternehmen seit 1545 vom 'Magistrato dei Beni Inculti',
der neben der Vermessung und Planung des Landes die entscheidenden
Maßnahmen zur Landmelioration vornahm.
|
|