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Das Ausbleiben einer erhofften Erneuerung der Kunst, Schillers
Tod und die Einsicht, daß die Romantik nicht aufzuhalten
war bedingten die Aufgabe der Preisaufgaben im Jahr 1805.
Bezeichnend ist, daß Caspar David Friedrich beim letzten
Wettbewerb außer Konkurrenz mit Landschaftszeichnungen
vertreten war, die auch noch prämiert worden waren.
Schon im Jahr 1800 hatte Goethe eine resignierte Zwischenbilanz
gezogen, als er in seinem Aufsatz "Flüchtige Übersicht
über die Kunst in Deutschland" bei zugegeben begrenzter
Kenntnis kaum einen Künstler ausmachte, der vor seinem
Kunsturteil bestehen konnte. Ein Künstler, der sehr wohl
im Sinne Goethes (aber von diesem unbemerkt) arbeitete, war
der Schwabe Christian Gottlieb Schick (1776-1812). Sein Werk
"Apoll unter den Hirten" (Zeichnung 1799, im Kontakt
mit Wilhelm von Humboldt entstanden und die davon völlig
abweichende Gemäldefassung 1806-1808) kann sehr wohl
mit Goetheschen Maßstäben gemessen werden.
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