prägnant zusammenfaßten: "Von der bildenden
Kunst verlangt man deutliche, klare, bestimmte Darstellungen.
Ob diese nun bis auf den höchsten Grad der Ausführung
möglich seien, dabei kommt viel auf den Gegenstand
an und es ist also von der größten Bedeutung,
was der Künstler für Gegenstände wählt
und welche er zu behandeln geneigt ist. Die vortheilhaftesten
Gegenstände sind die, welche sich durch ihr sinnliches
Dasein selbst bestimmen."
Um die Gegenstandslehre zu etablieren, ersuchte Goethe
die Künstler, im Rahmen von Preisaufgaben bestimmte
Themen zu bearbeiten, die er eigens ausgesucht hatte.
Als Anreiz zur Teilnahme sollte weniger das mäßige
Preisgeld dienen, vielmehr hoffte Goethe, die Künstler
mit der lobenden Besprechung ihrer Werke in den Propyläen
zu locken. Goethe hoffte zugleich, daß die Künstler
durch die auf diese Weise erregte öffentliche Aufmerksamkeit
zu Aufträgen gelangten, die zu jener Zeit wenig
vergeben wurden. Die Kritik der Einsendungen wurde in
der "Jenaer Allgemeinen Literaturzeitung"
fortgesetzt, nachdem die "Propyläen"
wegen zu geringer Verkaufszahlen im Jahr 1800 eingestellt
wurden.
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