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Lektion
IX: Der
kirchliche Zentralbau im Hochbarock
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Seite 44 >>
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IX / Kap. 4
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Im
Fall der Wallfahrtskirche in Saar ist diese Intention sogar durch
Quellen belegt. Der Rückgriff auf das historische Formengut wird
in der bereits genannten Festschrift 'Risus Sarae' ausdrücklich
erläutert - er ist ebenso inhaltlich motiviert wie die symbolische
Grundform der Kirche.
Das Zisterzienserkloster Saar verweist in dem Quellentext
auf sein Mutterkloster, das bereits in den Hussitenwirren zugrundegegangen
war: die Zisterzienserabtei in Nepomuk. Die Zisterzienser von Nepomuk
sollen den Heiligen Johann, als er noch ein Kind war, als Ministrant
aufgenommen haben. Die böhmischen Zisterzienser gaben kund, daß
Johannes dort "die Erstlinge seiner Frömmig- und Heiligkeit
in seiner zarten Jugend [...] erlehrnet" habe.
Kloster Saar und Johann Nepomuk werden
in der Festschrift als Kinder derselben Mutter dargestellt, und
Kloster Saar interpretierte die Gründung einer neuen Johann-Nepomuk-Wallfahrt
als Erfüllung einer Dienstpflicht, die ihm von seiner Mutter
übertragen worden sei. Auf diese Weise begründet der Orden
die neue Wallfahrt, und er nimmt für sich hohe Verdienste um
den Werdegang des böhmischen Landespatrons in Anspruch.
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