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  Der kleine Johannes mit Zisterziensern vor der Topographie von Nepomuk
Kupferstich von Johann Ch. Liska, in Sartorius' 'Verteutschten Cistertium'
deutschsprachige Ausgabe 1708
 
 
 

 

 
 
     
 
Lektion IX: Der kirchliche Zentralbau im Hochbarock

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IX / Kap. 4
 
  Im Fall der Wallfahrtskirche in Saar ist diese Intention sogar durch Quellen belegt. Der Rückgriff auf das historische Formengut wird in der bereits genannten Festschrift 'Risus Sarae' ausdrücklich erläutert - er ist ebenso inhaltlich motiviert wie die symbolische Grundform der Kirche.

Das Zisterzienserkloster Saar verweist in dem Quellentext auf sein Mutterkloster, das bereits in den Hussitenwirren zugrundegegangen war: die Zisterzienserabtei in Nepomuk. Die Zisterzienser von Nepomuk sollen den Heiligen Johann, als er noch ein Kind war, als Ministrant aufgenommen haben. Die böhmischen Zisterzienser gaben kund, daß Johannes dort "die Erstlinge seiner Frömmig- und Heiligkeit in seiner zarten Jugend [...] erlehrnet" habe.

Kloster Saar und Johann Nepomuk werden in der Festschrift als Kinder derselben Mutter dargestellt, und Kloster Saar interpretierte die Gründung einer neuen Johann-Nepomuk-Wallfahrt als Erfüllung einer Dienstpflicht, die ihm von seiner Mutter übertragen worden sei. Auf diese Weise begründet der Orden die neue Wallfahrt, und er nimmt für sich hohe Verdienste um den Werdegang des böhmischen Landespatrons in Anspruch.


 
 
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