Die Lichtinszenierung
des gnaden- und wundereichen Ortes
Der Bezug zu dem Kirchenpatron Johann Nepomuk
tritt noch in einem weiteren Aspekt der Architektur zutage. Denn
mit der Sternfiguration des Grundrisses und des Rippengewölbes
hängt auch die kunstvolle Lichtregie im Kirchenraum zusammen.
Der Architekt arbeitete mit vielfältigen
Abstufungen in der Lichtstärke und mit starken Kontrasten zwischen
Hell und Dunkel. In dem ständigen Wechsel von direktem Lichteinfall
zu indirekter, seitlicher Beleuchtung entsteht eine außergewöhnlich
unruhige Lichtsituation. So gewinnt das Licht besondere Qualitäten
des Funkelns und Scheinens, des Aufblitzens, Leuchtens und Strahlens.
Weniger um praktische Belichtung geht es als
um illusionistische Gestaltung, die aus dem einfallenden Tageslicht
Sternenlicht macht, Sternenlicht, das wie eine überirdische
und in beiderlei Wortsinn wunderbare Erscheinung erscheint. Das
phantastische Licht der Architektur läßt das abstrakte
Symbol des Sterns zu einer wirkmächtigen Erscheinung werden.
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