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  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Weltenburg
Abteikirche St. Georg
Längsschnitt
Cosmas Damian Asam
1716-1718
 
 
   
 
  Weltenburg
Abteikirche St. Georg
Innenraum
Cosmas Damian Asam
1716-1718
 
 
Lektion IX: Der kirchliche Zentralbau im Hochbarock

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IX / Kap. 3
 
 

Die geöffnete Kuppel als Blick in den Himmel

Von einer Kuppel kann bei der Rotunde von Weltenburg nur in einem sehr weit gefaßten Sinne die Rede sein. Die Wölbschale setzt über Gebälk und Attika zwar schichteinheitlich zum Mauerzylinder des Unterbaus an, doch ist nur ein Teil davon ausgeführt, als seien die höher gelegenen Teile wie durch einen horizontalen Schnitt entfernt. Dadurch wurde die Kuppel auf eine breite umlaufende Hohlkehle reduziert.

So eröffnet sich der Einblick in einen architektonisch unbestimmten und völlig ungegliederten Raum, der mit einem horizontalen Plafond abschließt. Dieser wird durch zahlreiche große Fenster beleuchtet. Fenster wie äußere Raumgrenze können von unten her nicht gesehen werden; es handelt sich also um eine indirekte Beleuchtung, die in ihrer Helligkeit in einem starken Kontrast zum Dunkel des Kirchenraums steht.

Die Architektur des Zentralbaus scheint sich also nach oben hin zu öffnen. Was bautechnisch als ein ganz einfacher Raum oberhalb der Kuppelschale angelegt ist, bietet dem Betrachter einen Blick in eine besondere, dem Irdischen weit entrückte Sphäre.

 
 
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