Für
Bramantes grundlegende Konzeption von St. Peter scheinen allerdings
weniger die Zentralbauten in Form des 'reinen' Oktogons bestimmend
gewesen zu sein als größer dimensionierte Bauvorhaben
des 15. Jahrhunderts, die im Sinne der 'figura composta' bereits
die Verbindung eines Longitudinalbaus mit einem oktogonalen Zentralbau
verwirklicht hatten.
Beispiele dafür wären die auf
dem Gebiet des Kirchenstaats gelegene Wallfahrtskirche S.
Maria di Loreto (um 1470 beg.) oder aber der um 1490 begonnene
Dom von Pavia, an dessen Entwurf und Bau Bramante maßgeblich
beteiligt war, bevor dieser Torso für lange Zeit unvollendet
liegen blieb.
Maßgeblich war in Pavia die Kombination eines Kirchenbaus
über dem lateinischen Kreuz bei jeweils dreischiffiger Anlage
von Langhaus, Querhaus und Chor mit einem oktogonalen Kuppelraum.
Dieser wird aus acht gleichförmigen, hohen und offenen Arkaden
gebildet.
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