HOME


    
    
    
    
    
    
    
        
        
 
   
   
     
     
     
    

 

Manet, Portrait d'Émile Zola, 1868

Emile Zola und Edouard Manet

Edouard Manet fand trotz der Skandale schon früh begeisterte Apologeten seiner Kunst. Neben Zacharie Astruc war es Emile Zola (1840-1902), der in den 60er Jahren für das enfant terrible der französischen Malerei eine Lanze brach. Zola war jung, gerade einmal 26 Jahre alt, als er für die Zeitung L’Evénement die Besprechung des Salons von 1866 übernahm. Er war zudem äußerst ehrgeizig und wollte sich schnell einen Namen unter den Pariser Journalisten machen. Sein Eintreten für Manet war also durchaus von eigenen Interessen durchsetzt. Dennoch muß man Zolas Eintreten für Manet anerkennend als wagemutig bezeichnen, da er sich vehement gegen die öffentliche Meinung stellte. Zolas Besprechung geriet zu einer scharfen Abrechnung mit der Salonjury, und sie konzentrierte sich mit Manet auf einen Künstler, der gar nicht erst ausstellen durfte. Nach sieben Folgen wurde Zola von seiner Aufgabe entbunden. Der selbstbewußte und durchaus ein wenig selbstgerechte Kritiker gab seine Besprechung noch im selben Jahr unter dem Titel Mon salon als Broschüre heraus.


Im Jahr darauf setzte Zola zu einem weiteren Anlauf an und widmete seinem Freund einen großen Artikel in der Revue du XIXe siècle. In Manet hatte er einen Künstler entdeckt, der seinen Vorstellungen von zeitgemäßer Malerei weitgehend entsprach. Mit der Prophezeiung, daß Manet ein Platz im Louvre garantiert sei, bewies Zola einen erstaunlich guten Riecher.

Im Laufe der Zeit schuf Zola das nach Honoré Balzac umfassendste Romanwerk des 19. Jahrhunderts. In zwanzig Teilen schrieb er von 1871 bis 1893 den Romanzyklus „Die Rougon-Macquart. Geschichte einer Familie unter dem 2. Kaiserreich“. Einer der Romane, L’Œuvre (1886), führte zum Bruch mit seinem Schulfreund Paul Cézanne, als dieser sich im Romanhelden, einem erfolglosen Künstler, wiederzuerkennen glaubte.

  Seite 1/2 Word-Text zum Download >>