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Cabanel, Naissance de Vénus, 1863




Édouard Manet

Die Malerei unter Napoleon III.

Kaiser Napoleon III. versuchte mit allen Kräften, sein Regime mittels der Kunst in voller Pracht erstrahlen zu lassen. In den zwei Jahrzehnten seiner Herrschaft entwickelte sich der Salon zur gewaltigen Drehscheibe des europäischen Kunstmarktes, und im Bereich des luxuriösen Kunsthandwerks war Frankreich gleichermaßen führend. Die 1855 und 1867 in Paris veranstalteten Weltausstellungen vermittelten den Franzosen und dem Ausland ein Bild ungebremster Prosperität.

Das Zweite Kaiserreich galt konservativen Kritikern jedoch nicht als ruhmvolle Zeit der École française. Sie sahen die Künste in den Dienst einer oberflächlichen und auf Dauer ermüdenden
"fête impériale" gestellt und monierten, daß im Salon immer weniger Historienmalerei zu sehen war. Für sie triumphierte hier der Markt, der Massen an Genre- und Landschaftsbildern bereitstellte.
Die Jury des Salons, der 1867 im Rahmen der Weltausstellung ausgerichtet wurde, kam sogar ohne Mitglieder der Akademie aus. Von staatlicher Seite wurde also kein offizieller Wert auf die Wahrung der "grande tradition" gelegt. Bestürzt nahmen es die Konservativen auf, daß der größte Teil der Auszeichnungen an Genremaler ging.

Die offiziellen Aufträge ergingen an Künstler, die bevorzugt in großen Formaten arbeiteten und einen glatten Illusionismus pflegten. Hier lagen die Anfänge einer Malerei, die in der Kritik des 20. Jahrhunderts als Werk von "Salonkünstlern" abgewertet wurde. Der aus Württemberg stammende Franz Xaver Winterhalter (1805-1873) stieg zum Portraitmaler des napoleonischen Adels auf (Bild).
Jean-Léon Gérôme (1824-1904) versetzte den Betrachter mittels riesiger Leinwände ins alte Rom. Alexandre Cabanels (1823-1889) Salonhit des Jahres 1863, La Naissance de Vénus , wurde vom Kaiser angekauft.
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