Hardenberg, 1772-1801) gehörten zu den ersten,
die aus der Bezeichnung eines historischen Phänomens
eine Handlungsanweisung für die Gegenwart gemacht
hatten. So schrieb Schlegel in der gemeinschaftlich
mit seinem Bruder August Wilhelm (1767-1845) herausgegebenen
Zeitschrift "Athenäum": "Die romantische
Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung
ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der
Poesie wieder zu vereinigen, und die Poesie mit der
Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen.
Sie will, und soll auch Poesie und Prosa, Genialität
und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen,
bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig,
und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen,
den Witz poetisieren, und die Formen der Kunst mit gediegnem
Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen,
und durch die Schwingungen des Humors beseelen."
(116. Athenäums-Fragment 1798.)
Eine noch größere Ausweitung romantischer
Begrifflichkeit formulierte Novalis, als er in einem
zwischen Ende 1797 und Mitte 1798 entstandenen Fragment
schrieb: "Die Welt muß romantisiert werden.
So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. [...]
Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen
ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde
des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein
gebe, so romantisiere ich es."
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