uns als Erscheinung gegeben, was sie darüber hinaus
ist, entzieht sich unserer Erkenntnismöglichkeit.
"Was die Dinge an sich sein mögen, weiß
ich nicht, und brauche es auch nicht zu wissen, weil
mir doch niemals ein Ding anders als in der Erscheinung
vorkommen kann" (Kritik der reinen Vernunft, I.
Transzendentale Elementarlehre, 2. Teil, 1. Abt., 2.
Buch, 3. Hauptstück, Anmerkung zur Amphibolie der
Reflexionsbegriffe).
Das Verdikt, daß es unmöglich sei, nach dem
Ding an sich zu fragen, weil es der Vernunft unzugänglich
sei, konnte die Romantiker nicht überzeugen. Sie
empfanden die Metaphysik als drängendes Problem,
das einer neuen Grundlage bedurfte. Bei ihren Überlegungen
kamen sie auf eine neue Auffassung von der Aufgabe und
den Möglichkeiten der Kunst. Für sie wurde
es nun zur wesentlichen Frage, wie die Kunst Metaphysisches
anschaulich machen könne.
Mit ähnlichen Fragen beschäftigte sich die
idealistische Philosophie, die sich in Auseinandersetzung
mit Kants kritischer Philosophie entwickelt hatte. Sie
lieferte der romantischen Kunst wichtige Stichworte.
Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854) sagte,
daß die Philosophie das Absolute zwar in intellektueller
Anschauung fassen, aber nicht darstellen könne.
Dies vermöge jedoch die Kunst als "die einzige
und ewige Offenbarung, die es gibt." Kunst bedürfe
also, um
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