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Friedrich, Selbstbildnis, 1808-1812

Innere und äußere Landschaften: Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel

In der Romantik hat die Landschaftsmalerei eine große Aufwertung erfahren, und die Landschaft wurde auf eine völlig neue Weise als Raum geistiger Erfahrung gesehen. Die Romantik hat mehrere Maler hervorgebracht, die jeder für sich eine eigenständige Landschaftsauffassung ausgebildet haben.
Neben den Bildern des Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840) stehen in dieser Aufgabe solche von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841). Widmete sich Friedrich, von einigen Portraits abgesehen, ausschließlich der Landschaftsmalerei, so stellten die Werke Schinkels nur eine Facette eines umfangreichen Werks dar, das ein rastlos für den preußischen König arbeitender Architekt geschaffen hatte. Die Malerei betrieb Schinkel mit besonderer Intensität in den Jahren von 1806 bis 1816, in einer Zeit also, in der er aufgrund der Zeitumstände kaum Bauaufträge hatte. Da die Landschaftsbilder einen engen Bezug zur Architektur aufweisen, hat sich der malende Schinkel gleichsam als visionärer Architekt

betätigt. Obwohl er Autodidakt war, nahm Schinkel in der Landschaftsmalerei eine eigenständige Position ein, die von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt wurde. Wie Caspar David Friedrich stellte Schinkel seine Werke auf den Ausstellungen der Berliner Akademie zur Schau.
Auch Friedrichs Anfänge haben einen autodidaktischen Zug. Er begann seine Studien in Kopenhagen. Als er zur weiteren Ausbildung im Herbst 1798 nach Dresden ging, war er zwar an der Akademie eingeschrieben, aber am Studienbetrieb nahm er gar nicht teil. Er bevorzugte das Studium der Natur und schulte sich an den Landschaften des 17. Jahrhunderts, die in der Dresdner Galerie hingen. Er betrieb seine Kunst aus einer äußerst persönlichen Motivation, die vom Betrachter die Bereitschaft erforderte, sich dem Bild vollständig auszusetzen, auf daß bestimmte Gedanken in Gang gesetzt werden.
Um 1810 fand Friedrich am meisten Beachtung. 1808 wurde das Werk des Malers einer langen literarischen Fehde für wert befunden, die sich an dem Bild "Kreuz im Gebirge" (Tetschener Altar) entzündet hatte. In diesem sog. "Ramdohr-Streit" (benannt nach dem Kontrahenten Friedrich Wilhelm Basilius von Ramdohr) ging es darum, inwieweit die

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