Das obere
Stockwerk wird bei S. Spirito in Sassia viel größer,
in der Breite wie in der Höhe nahezu gleichwertig zum unteren.
Durch diese neuartige Gewichtung und durch die schlanke Proportionierung
der Intervalle erhält die gesamte Fassade einen straffen und
aufrechten Zug, eine stolze und ragende Erscheinung, die S. Maria
del Popolo noch nicht aufzuweisen hatte.
Maßgeblich beteilig ist daran auch die
Binnengliederung der Intervalle, insbesondere bei den Schmaltravéen.
Denn dort gibt es ein zusätzliches vertikales Element: eine
'Bahn',
bestehend aus einer rechteckigen Rahmenform, einer Nische in der
Wand und einer weiteren Rahmenform. Dieses Dreiermotiv unterstreicht
wirkungsvoll die schlanke Proportionierung des Intervalls und den
schlanken Wuchs der Pilaster.
Bei diesem Aufwand an Motiven, die alle
zugunsten einer einheitlichen, aufstrebenden Entwicklung der Fassade
aufeinander abgestimmt sind, hat die eigentliche Wandfläche
nur mehr einen untergeordneten Stellenwert.