San Carlo alle quattro
Fontane und San Marcello al Corso - das sind Hauptwerke der römischen
Fassadenkunst von Francesco Borromini und Carlo Fontana aus der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie unterscheiden sich
von den bisher betrachteten Bauten insbesondere dadurch, daß
sie im Grundriß jeweils einer gekurvten Figur folgen - es
sind Beispiele einer systematisch kurvierten Architektur.
Wenn Sie die beiden Fassaden im Vergleich analysieren,
dann ist zum einen zu untersuchen, welche Grundform die neuartige
Modellierung der Fassaden bestimmt und wie sich das neuartige Prinzip
der Kurvierung auf die baukünstlerische Erscheinung der Fassaden
auswirkt.
Sie werden aber auch feststellen, daß
in diesen Zusammenhängen bereits bekannte Prinzipien wie die
Schichtung oder die differenzierte Ausformung der Travéen
ihre Gültigkeit bewahren und daß sich auch im einzelnen
manche Motive der älteren Fassaden wieder finden - insofern
eine Anwendung der Resultate dieser Lektion.