5. Die Fassade von S. Susanna -
Pracht, Kraft und Maß des Barock
Zur Entstehungsgeschichte
Die Kirche S. Susanna - ursprünglich ein
karolingischer Neubau, der in den Jahren um 1600 grundlegend umgestaltet
wurde - diente mehreren kirchlichen Aufgaben: sie war Pfarrkirche
des umgebenden Viertels, daneben auch die Klosterkirche eines Konvents
von Zisterzienserinnen und schließlich war sie seit 1570 auch
zur Titularkirche des Kardinals Girolamo Rusticucci, eines päpstlichen
Sekretärs und Protonotars und Trägers vieler anderer Würden,
bestimmt worden. Die prächtige Kirchenfront trägt vor
allem dem letzteren Aspekt Rechnung, denn die Inschrift setzt den
Familiennamen des Patronatsherrn auf das Gebälk der zentralen
Ädikula:
HIER EPI PORT CARD RUSTICUCIUS
PAPAE VICAR A MDCIII
Damit sind auch die Baudaten angesprochen:
die Fassade wurde 1579 nach Plänen Carlo Madernos begonnen
und war 1603 bereits vollendet.