ABBILDUNGEN    QUELLEN   VERWEISE   GLOSSAR    FORUM  HOME

   
   
   
   
   
   
   
   
 
 
     
   
     
     
   
   
   
   
   
   
     

 

   
  300/500 Pixel
1000/1200 Pixel
 
  Rom
St. Peter
Vierung
Donato Bramante
1506 begonnen

 
   
     
   
 

 
 
Lektion VII: St. Peter

<< Seite 12 >>

VII / Kap. 3
 
 

Mit seiner Überbreite ist die Pilasterstellung nicht als geknickter Pilaster, sondern als das 'Verwachsen' zweier Pilasterabschnitte zu je fünf Kanneluren zu verstehen.

Die eine Hälfte dieses Pilastergebildes besetzt die Schräge des Pfeilers, markiert also deren Oberfläche, und ist Bestandteil einer Travée, welche die großen Nischen der Abschrägung umschreibt. Darüber setzt dann übrigens ein wichtiges Zwischengewölbe an.
Der 'Sinn' der anderen Hälfte klärt sich dann, wenn man darauf achtet, daß dieser Teil des Pilasters seine konsequente Fortsetzung in einem Bogen des Gewölbes findet. Pilasterhälfte und Bogen markieren zusammen die Stirn des anschließenden Kreuzarms, sie 'zeigen' die großen Raumtore an, die sich vom Kuppelraum zu den Kreuzarmen hin öffnen.

Man erhält hier eine erste Vorstellung davon, was Gliederung in einem Raumgefüge leisten kann: die Pilasterstellung umkleidet das Mauermassiv, unterstreicht dessen Festigkeit anschaulich und verleiht ihm prägnante Kanten.
Außerdem verdeutlicht die Pilasterstellung die Ausrichtung des Vierungspfeilers, sie macht die Bezüge deutlich, in denen er steht. Gerade in der Gliederung erweist sich das Pfeilermassiv als das Gelenk der Raumform von St. Peter, ein Gelenk, das die Kreuzarme und das Oktogon der Vierung bruchlos miteinander verbindet.



 
 
<< Seite 12 >>