Daß
die Mauermassive der Vierungspfeiler nicht unförmig erscheinen,
ist wieder eine Leistung angewandter Ordnungen. Eine kolossale korinthische
Pilasterordnung gliedert die Pfeiler und verleiht ihnen eine präzise
definierte Gestalt.
An den beiden Flanken eines Vierungspfeilers
bilden zwei Pilaster der Ordnung und ein verkröpfter Abschnitt
des Gebälks eine schmale Travée,
in deren Intervall kleinere Nischen sitzen. Darüber fußt
ein Streifen des Tonnengewölbes.
Komplizierter ist der Sachverhalt an
der Schräge. Dort kommen Stützen zum Einsatz, die merkwürdig
geformt sind: Diese Pilaster
sind erheblich breiter als die anderen, anstatt der üblichen
Breite von 7 Kanneluren weisen sie 10 Kanneluren auf - eigentlich
ein schwerer Verstoß gegen die Proportionsregeln der Ordnungen.
Außerdem ist dieses Gebilde im Winkel von 45 ° geknickt.
Für die Schräge wurde also eine ungewöhnliche Pilasterstellung
gewählt, die näherer Erklärung bedarf.
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