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  Rom
St. Peter
Blick auf einen Vierungspfeiler
Donato Bramante
1506 begonnen

 
   
     
   
 

 
 
Lektion VII: St. Peter

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VII / Kap. 3
 
 

3. Bramantes St. Peter - Vierung und Kreuzarme der Basilika

Die tragenden Bauteile der Vierung präsentieren sich nicht als gerade Wände oder einfache Stützen, sondern als eine architektonisch modellierte Masse von riesigem Volumen. Aus dieser kompakten und massiven Form können tiefe Nischen heraus gehöhlt werden. Architekturgeschichtlich gesehen ist das eine direkte Anknüpfung an den Massenbau der römischen Antike, wie er sich in den großen Wölbungsbauten der Kaiserzeit (Thermensäle, Tempel etc.) erhalten hat. Mit der plastisch modellierten Mauersubstanz von St. Peter schuf Bramante ein Paradigma für die Baukunst der frühen Neuzeit.
Die komplizierte Pfeilerform nimmt auf die verschiedenen Komponenten der Raumkonfiguration Rücksicht. Diese ist an einem der Vierungspfeiler gleichsam 'in nuce' ablesbar:

Mit seinen beiden breiten Flanken, die exakt am orthogonalen Achsenkreuz der Kirche ausgerichtet sind, markiert der Pfeiler den Verlauf der Kreuzarme.
Die Abschrägung ist dagegen der Vierung und dem oktogonalen Zentralraum zuzurechnen. Die Schräge sorgt dafür, daß die Vierung nicht einfach nur eine Kreuzung bleibt, sondern eine besondere Raumqualität gewinnt: sie bewirkt den im Vergleich zu den Kreuzarmen größeren Durchmesser des Kuppelraums, und sie läßt ihn zu einer eigenständigen räumlichen Größe werden, zum dominierenden Zentrum der großen Kirche.

 



 
 
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