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Die
entwicklungsgeschichtliche Bedeutung der Cancelleria ist also sehr
hoch einzuschätzen:
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sie
ist ein frühes und in Rom das erste Beispiel für eine
Palastfassade, die mit Travertin und mit der Plattenrustika
verkleidet wird,
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erstmals
wird an einer Palastfassade die rhythmische Travée der
Pilasterordnung ausgeprägt, und zwar in verketteter und
in unverketteter Form,
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und
sie zeigt das völlig neuartige Motiv der Risalitbildung
an Anfang und Ende der Fassade. |
Ein weiteres Motiv ist noch als folgenreiche
Erfindung nachzutragen: im oberen Stockwerk sitzt im Intervall einer
Pilastertravée jeweils ein weiteres kleines Fenster.
Die zusätzliche Fensterreihe dient zur Beleuchtung und zur
Belüftung für ein weiteres Geschoß im Inneren, das
man an der Fassade aber nicht durch eigene Gliederungen auszeichnen
wollte. Das sogenannte 'Mezzaningeschoß' beherbergte als niedrigeres
Zwischengeschoß die zahlreiche Dienerschaft, die zu einem
herrschaftlichen Palast dazugehört. Auch das ist eine Standardlösung
im europäischen Profanbau geworden.
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