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Rom
Palazzo della Cancelleria
Ansicht der langen Front
1487/88-1510

 
   
     
 
 
 
 
 
Lektion V: Palastbau in Rom

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V / Kap. 3
 
 
 

Die entwicklungsgeschichtliche Bedeutung der Cancelleria ist also sehr hoch einzuschätzen:

sie ist ein frühes und in Rom das erste Beispiel für eine Palastfassade, die mit Travertin und mit der Plattenrustika verkleidet wird,

erstmals wird an einer Palastfassade die rhythmische Travée der Pilasterordnung ausgeprägt, und zwar in verketteter und in unverketteter Form,

und sie zeigt das völlig neuartige Motiv der Risalitbildung an Anfang und Ende der Fassade.

Ein weiteres Motiv ist noch als folgenreiche Erfindung nachzutragen: im oberen Stockwerk sitzt im Intervall einer Pilastertravée jeweils ein weiteres kleines Fenster. Die zusätzliche Fensterreihe dient zur Beleuchtung und zur Belüftung für ein weiteres Geschoß im Inneren, das man an der Fassade aber nicht durch eigene Gliederungen auszeichnen wollte. Das sogenannte 'Mezzaningeschoß' beherbergte als niedrigeres Zwischengeschoß die zahlreiche Dienerschaft, die zu einem herrschaftlichen Palast dazugehört. Auch das ist eine Standardlösung im europäischen Profanbau geworden.

 

 

 
 
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