Dennoch verweist die unprätentiöse
Gestaltung der Fassaden auf die Funktion als Landhaus und nimmt
darin die Entwicklung der bürgerlichen Maison de plaisance
im 18. Jahrhundert vorweg. Theoretische Forderungen des 17. Jahrhunderts,
wie die Differenzierung der Hof- und Gartenseite und Symmetrie des
Aufrisses, bilden aber auch hier die Basis des Entwurfs.
Entsprechend
dem Grundsatz ländlicher 'simplicité' ist die Rustika
zentrales Gliederungselement: als Ortsteinbänderung an
den Risaliten und Flügelbauten diente sie der Rhythmisierung
der monotonen Reihung flach profilierter Fenster; zudem bestimmte
sie die Arkatur des Mittelrisalits als tragendes Sockelgeschoß,
während die ionische Pilasterordnung darüber auf der
Gartenseite das 'piano nobile' auch am Außenbau als repräsentatives
Geschoß auswies.
Einen
Dreiecksgiebel, der mit der Ordnung eine aufgesockelte Tempelfront
ausbildete, erhielt nur die Gartenfront, die auch so als Schauseite
charakterisiert war. Im Hof lief an seiner Stelle die Balustradenbrüstung
auf dem First des Mansardendachs durch. Sie diente als Sockel
für die wappenhaltenden fürstlichen Tugenden der "Magnanimité"
und "Magnificence", die als fast einziger skulpturaler
Schmuck den Rang der Besitzerin und somit des Baus deutlich
herausstellten.