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Lustschloß in Choisy
Grundriß Erdgeschoß
Stich von Jean Mariette

L'architecture françoise
um 1727

 
Lustschloß in Choisy
Grundriß Obergeschoß
Tessin-Hårleman-Collection 7052 Stockholm, Nationalmuseum
 
Lektion XI: Villa rustica und Maison de plaisance

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XI / Kap. 4
 
 

Den Vorrang der Repräsentation in einer herrschaftlichen Maison de plaisance beweist auch die 'distribution', wie die sinnvolle Einteilung des Grundrisses in der Traktatliteratur genannt wird:

Zwar wurden die Paradezimmer, wie es später für das Lusthaus üblich wurde, in dem einraumtiefen 'corps de logis' vom 'piano nobile' ins Erdgeschoß auf die Gartenseite verlegt und so die neue Hinwendung zur "Natur" demonstriert. In Rücksicht auf die Etikette wird das höfische Appartement aber vollständig übernommen.

Ungewöhnlich ist für eine Maison de plaisance die untergeordnete Position des 'grand salons' abseits der Mittelachse. Sie erklärt sich nur in der Gestaltung des Obergeschosses des 'corps de logis' als Zentrum der Repräsentation und Unterhaltung: nach dem Muster von Versailles schließen zwei Salons eine lange, gewölbte Galerie ein, die über fast raumhohe Fenster den Blick nach allen Seiten, in den Garten sowie zum Hof öffnet und so, ähnlich einem Belvedere, ein erhabenes Naturerlebnis bietet.


 

 

 
 
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