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  München
Mariensäule
1637/38

 
 
 
 
Lektion X: Triumphbogen

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X / Kap. 2
 
 

Die Gattung der monumentalen Ehrensäule kam aber nicht nur beim panegyrischen Herrscherlob zum Einsatz. Als Würdemotiv schlechthin konnte sie auch für politisch-religiöse Denkmäler verwendet werden, wie zum Beispiel die Mariensäulen in den katholischen Ländern der Gegenreformation - eine für den kämpferischen Katholizismus charakteristische Form marianischer Monumente.

Die Säule auf dem Münchner Marienplatz (1637/38) wurde nach dem Muster der Mariensäule vor S. Maria maggiore in Rom (1614) konzipiert. Die schlanke Marmorsäule mit glattem Schaft trägt auf ihrem korinthischen Kapitell eine Mondsichel-Madonna mit Kind.

Diese Votivstiftung des Kurfürsten Maximilian I. stellt die zentrale Bedeutung der 'Patrona Bavariae' in seinem marianisch geprägten Staatsverständnis heraus. Und die vier Putti an den Ecken des Sockels - spielerisch, aber in Rüstung bekämpfen sie Ungeheuer nach Psalm 90,13 - weisen auf die Übel hin, welche man mit dem Beistand der Gottesmutter zu überwinden hoffte: Hunger, Krieg, Pest und die Häresie der Protestanten.

 
 
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