4. Eine
Ehrenpforte von Fischer von Erlach für den Einzug des gekrönten
Königs Joseph I. in Wien im Jahr 1690
Oftmals lehnten sich die ephemeren Ehrenpforten
mehr oder weniger eng an eines der antiken Prägemuster an.
Deren Typus wurde bei dieser eher schematischen Anwendung lediglich
modifiziert und mit dem passenden figürlichen Schmuck sowie
entsprechenden Inschriften versehen. Beispiele dafür waren
bereits in Kapitel 3 zu sehen.
Ein ähnlicher Fall: die Triumphbögen,
welche im Jahr 1699 in der Stadt Salzburg zum Einzug des frisch
vermählten Königspaares Josef und Amalie errichtet wurden.
Der Typus des Septimius-Severus-Bogens war hier lediglich um ein
neues Motiv ergänzt: ein reich dekorierter Aufsatz mit einer
Art Ehrenloge für die Figur der neu vermählten Königin.
Es gab jedoch auch Versuche, sich von
der Masse der Ehrenpforten abzuheben und aus den Motiven antiker
Triumphalarchitektur völlig neuartige Erfindungen zu entwickeln.
Diese Inventionen machten sich Sinn und Bedeutung der antiken Muster
zwar zu eigen, erzielten aber in programmatischer wie auch baukünstlerischer
Hinsicht völlig neuartige Ergebnisse. Eines der spektakulärsten
Beispiele zeigt dieses Kapitel
|