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Florenz
Santo Spirito
Grundriß
1436-1487

 
   
 

 

 
Lektion I: Systematik Brunelleschis
I / Kap. 3
 

Der Hang zu Regularität und Systematisierung beherrscht auch den Grundriß von Santo Spirito. Auch hier knüpfte Brunelleschi an eine Errungenschaft des Mittelalters an, den quadratischen Grundrißschematismus, den er aber in charakteristischer Weise abwandelte.

Kaum je wurde der Grundriß romanischer Bauten so rigide auf das Quadratraster festgelegt. Die Seitenschiffsjoche mit ihrer Kantenlänge von 11 Florentiner Ellen geben das Maß für das doppelt so breite Mittelschiff vor. Und auch um die Querarme und um das Chorquadrum - sie sind ebenfalls quadratisch angelegt - wird die Jochfolge der Seitenschiffe als Umgang herumgeführt.

Hinzu kommt das Motiv der halbkreisförmigen Nischen, ein in der Antike verbreitetes Motiv der Wandform, das die gerade Außenwand der Schiffe ersetzt und die Räume in parataktischer Abfolge begleitet. Ursprünglich war das sogar an der Eingangswand so vorgesehen. Der Kirchenraum sollte überall nach dem gleichen System behandelt werden.

 
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