Der
Hang zu Regularität und Systematisierung beherrscht
auch den Grundriß von Santo Spirito. Auch hier
knüpfte Brunelleschi an eine Errungenschaft des
Mittelalters an, den quadratischen Grundrißschematismus,
den er aber in charakteristischer Weise abwandelte.
Kaum
je wurde der Grundriß romanischer Bauten so
rigide auf das Quadratraster festgelegt. Die Seitenschiffsjoche
mit ihrer Kantenlänge von 11 Florentiner Ellen
geben das Maß für das doppelt so breite
Mittelschiff vor. Und auch um die Querarme und um
das Chorquadrum - sie sind ebenfalls quadratisch
angelegt - wird die Jochfolge der Seitenschiffe
als Umgang herumgeführt.
Hinzu kommt das Motiv
der halbkreisförmigen Nischen,
ein in der Antike verbreitetes Motiv der Wandform,
das die gerade Außenwand der Schiffe ersetzt
und die Räume in parataktischer Abfolge begleitet.
Ursprünglich war das sogar an der Eingangswand
so vorgesehen. Der Kirchenraum sollte überall
nach dem gleichen System behandelt werden.