Auch
die längsgerichteten Kirchenbauten zeigen idealtypisch,
was den neuen Stil der Formensprache Brunelleschis ausmacht.
Obwohl er hier einem herkömmlichen Schema von Langhausbauten
folgte, das bereits in der frühchristlichen Spätantike
entstanden war - der dreischiffigen Basilika mit Säulenarkaden
-, entstand eine Architektur von ausgeprägtem Eigencharakter.
Die grundlegende Neuerung wurde also bei der Lösung
einer traditionellen Bauaufgabe entwickelt.
Hell, klar und übersichtlich
präsentiert sich der Raum; auch die gewölbten
Seitenschiffe sind vom Mittelschiff her bequem überschaubar.
Weder ein stimmungsvolles Raumdunkel wie in der Romanik
noch die leuchtenden Glaswände der Gotik charakterisieren
ihn. Es dominiert der Farbton der weiß getünchten
Wände und der davon abgesetzten grauen Werksteine
der Gliederungen.
Vertikale Kraft- und Leitlinien
wie Dienste fehlen, statt dessen fallen die horizontalen
Leitformen und ihre parallele Durchzeichnung ins Auge.
Das einzige ornamentale Schmuckstück der Architektur
sind die Kapitelle der Säulen, ansonsten dominieren
die nüchternen Profile und insgesamt Regularität
und Gleichförmigkeit der Aufbaumotive.