Stilleben - Urteil des Blinden - Vielansichtigkeit - Malerei und Relief -
  Bildnis im Spiegel

Vielansichtigkeit

Das 16. Jh. die Blütezeit der vielansichtigen Statue, die in Form der figura serpentinata realisiert wird. Die vollplastische Skulptur wird hier als eine sich dynamisch hochschraubende Figur gestaltet, deren verschiedene Blickwinkel sich zu einer narrativen Einheit ergänzen. Giambolognas "Raub einer Sabinerin" kann beinahe als Manifest der Vielansichtigkeit im Wettstreit der Künste gesehen werden.
Doch die Maler lassen den Vorwurf nicht unbeantwortet: Sie entwerfen Gemälde, die durchaus verschiedenste Ansichten des menschlichen Körpers bieten. Dabei erfährt vor allem das antike Motiv der drei Grazien eine Renaissance, da es dem Maler erlaubt, drei weibliche Akte variantenreich in einem Bild darzustellen. [SG]


Pieter de Jode d.J.

Georg Petel