Die Akademie
Im
Mittelalter unterstanden die bildenden Künstler streng organisierten
Zunftordnungen und waren dort mit Handwerkern wie Sattlern, Papiermachern
oder Holzschnitzern vereint. Mit
der Neudefinition der bildenden Kunst in der Renaissance befreite
sich diese aus den Fesseln der Zünfte. Zum Austausch, zur Fortbildung
und zur Pflege des theoretischen Diskures über die Kunst wurden
Akademien gegründet Die erste, noch private Kunstakademie gründete
vermutlich 1494 Leonardo da Vinci in Mailand. 1531 rief Baccio Bandinelli
im Belvederhof des Vatikans eine weitere Akademie ins Leben. Die
erste offizielle Kunstakademie der Neuzeit gründete in den
sechziger Jahren des 16. Jh. Giorgio Vasari in Florenz. Ihrem Vorbild
folgte 1593 Federigo Zuccaris "Accademia di San Luca"
in Rom, welche noch heute besteht. Die weitere europäische
Entwicklung wurde 1648 durch die Gründung der "Académie
Royal" in Frankreich - einer streng staatlich kontrollierten
Instanz - bestimmt. In Deutschland entstanden zwischen 1650 und
170 fünf Akademien. In England hingegen wurde erst 1768 die
"Königliche Akademie" gegründet.
Darstellungen dieser Akademien waren ein beliebtes Mittel, nicht
nur die Tätigkeiten der Künstler ins Bewußtsein
der Öffentlichkeit zu rücken, sondern auch den theoretischen
Anspruch des Kunstschaffens zu manifestieren.[IKl]
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