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Innere und äußere Landschaften:
Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel
In der Romantik hat die Landschaftsmalerei eine große
Aufwertung erfahren, und die Landschaft wurde auf eine völlig
neue Weise als Raum geistiger Erfahrung gesehen. Die Romantik
hat mehrere Maler hervorgebracht, die jeder für sich
eine eigenständige Landschaftsauffassung ausgebildet
haben.
Neben den Bildern des Romantikers Caspar David Friedrich (1774-1840)
stehen in dieser Aufgabe solche von Karl Friedrich Schinkel
(1781-1841). Widmete sich Friedrich, von einigen Portraits
abgesehen, ausschließlich der Landschaftsmalerei, so
stellten die Werke Schinkels nur eine Facette eines umfangreichen
Werks dar, das ein rastlos für den preußischen
König arbeitender Architekt geschaffen hatte. Die Malerei
betrieb Schinkel mit besonderer Intensität in den Jahren
von 1806 bis 1816, in einer Zeit also, in der er aufgrund
der Zeitumstände kaum Bauaufträge hatte. Da die
Landschaftsbilder einen engen Bezug zur Architektur aufweisen,
hat sich der malende Schinkel gleichsam als visionärer
Architekt
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betätigt. Obwohl er Autodidakt war, nahm Schinkel
in der Landschaftsmalerei eine eigenständige Position
ein, die von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt
wurde. Wie Caspar David Friedrich stellte Schinkel seine
Werke auf den Ausstellungen der Berliner Akademie zur
Schau.
Auch Friedrichs Anfänge haben einen autodidaktischen
Zug. Er begann seine Studien in Kopenhagen. Als er zur
weiteren Ausbildung im Herbst 1798 nach Dresden ging,
war er zwar an der Akademie eingeschrieben, aber am
Studienbetrieb nahm er gar nicht teil. Er bevorzugte
das Studium der Natur und schulte sich an den Landschaften
des 17. Jahrhunderts, die in der Dresdner Galerie hingen.
Er betrieb seine Kunst aus einer äußerst
persönlichen Motivation, die vom Betrachter die
Bereitschaft erforderte, sich dem Bild vollständig
auszusetzen, auf daß bestimmte Gedanken in Gang
gesetzt werden.
Um 1810 fand Friedrich am meisten Beachtung. 1808 wurde
das Werk des Malers einer langen literarischen Fehde
für wert befunden, die sich an dem Bild "Kreuz
im Gebirge" (Tetschener Altar) entzündet hatte.
In diesem sog. "Ramdohr-Streit" (benannt nach
dem Kontrahenten Friedrich Wilhelm Basilius von Ramdohr)
ging es darum, inwieweit die
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